Monitoring des Capacity Development EE-Lighting

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Um den ganzheitlichen Prozess des Capacity Development im Monitoring operativ zu machen, wird im Folgenden entsprechend in die drei Ebenen Systemische Ebene, Organisation und Individuelle Ebene unterteilt.


Bei der systemischen Ebene werden die Rahmenbedingungen zu EE-Beleuchtung (gesetzlich, Informationsbereitstellung, Budget für EE-Beleuchtung) in einem Land/Region betrachtet.

Die zweite Ebene beleuchtet was von und in Organisationen getan wird, um die Nutzung von EE-Beleuchtung zu erhöhen.

Und auf der Individuellen Ebene wird schließlich untersucht welche Maßnahmen wie und mit welchen Effekten auf dem Arbeitsmarkt existieren, um die Anzahl qualifizierter Fachkräfte im Bereich EE-Beleuchtung zu erhöhen. Möglichkeiten die Effekte von Maßnahmen in diesen Bereichen zu monitoren werden im Folgenden näher beschrieben.


Systemische Ebene

Verbesserung der Rahmenbedingungen (gesetzlich, Informationsbereitstellung, Budget für EE-Beleuchtung). Durch:

  1. Datenrecherche
  2. Befragung von Akteuren


Ebene Organisation

Was wird in und von Organisationen getan um Nutzung von EE-Beleuchtung zu erhöhen? Durch:

  1. Datenrecherche/Befragung der Organisationen
  2. Befragung der Nutzer (die die Dienstleistungen der Organisationen nutzen: Zufriedenheit/Qualität)


Ebene Individuen/Humanressourcen

Was wird wie und mit welchen Effekten auf dem Arbeitsmarkt getan, um mehr qualifizierte Fachkräfte im Bereich zu EE-Beleuchtung zu haben? Durch:

  1. Adressaten der Maßnahmen befragen
  2. Auf Arbeitsmarkt Situation betrachten/erfragen (auch Angebot und Nachfrage vergleichen)

 

"Capacity development" wird als ganzheitlicher Prozess verstanden durch welchen Menschen (Individuen), Organisationen und Gesellschaften ihre Fähigkeiten für das Management einer eigenen nachhaltigen Entwicklung mobilisieren, erhalten, adaptieren und expandieren. „Das bedeutet konkret: Menschen werden darin unterstützt, Fachwissen, Steuerungs- und Handlungskompetenz zu erwerben, Organisationen, Behörden und Unternehmen darin beraten ihre Organisations-, Management- und Produktionsstrukturen leistungsfähiger zu machen. Entscheidend für wirkungsvolle Reformen sind schließlich auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“.[1]

 

Übersicht Systemische Ebene

Indikator

Die systemischen Rahmenbedingungen (z.B. Bekanntheitsgrad, gesetzlicher und politischer Rahmen, Budget) für energieeffiziente Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden haben sich im Vergleich zum Jahr 20XX verbessert.

Indikatoren, die die systemischen Rahmenbedingungen als Basisgröße monitoren, können sein:

  • Die Anzahl (oder: der Grad der Beteiligung) privater und öffentlicher Organisationen und anderer Entwicklungsorganisationen im EE-Beleuchtungsbereich hat sich im Vergleich zum Basisjahr (um x%) erhöht.
  • Im Vergleich zum Basisjahr/Jahr 20XX ist die Aufmerksamkeit für das Thema EE-Beleuchtung in der Öffentlichkeit gestiegen (Nachweis z.B. Dokumentation Monitoring).
  • Den relevanten politischen Entscheidungsträgern sind die Vorteile (z.B. Energiekosten, Umweltaspekte, Beleuchtungsleistung) einer energieeffizienten Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden bekannt.
  • Das Thema EE-Beleuchtung wird in relevanten Regierungsinstitutionen (z.B. Energieministerium, Umweltministerium, Städtetag) vermehrt diskutiert (im Vergleich zum Basisjahr/20XX, Erhöhung der Frequenz und Qualität).
  • Die relevanten Entscheidungsträger/Regierungsinstitutionen/Organisationen koordinieren (regelmäßig) ihre Vorgehensweise zur Förderung der EE-Beleuchtung (z.B. in Gremien).
  • Die gesetzlichen Rahmenbedingungen (zur Einführung von) für EE-Beleuchtung in öffentlichen/privaten Gebäuden haben sich verbessert.
  • Die politischen Rahmenbedingungen (zur Einführung von) für EE-Beleuchtung in öffentlichen/privaten Gebäuden haben sich verbessert.
  • Die relevanten Institutionen definieren Benchmarks/Indikatoren für EE-Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden.
  • Das von der Regierung bereitgestellte Budget zur Förderung von EE-Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden steigt um x% im Vergleich zum Jahr 20XX.
  • Budgetplanungsprozesse auf nationaler (oder regionaler, städtischer) Ebene beachten (vermehrt) das Thema EE-Beleuchtung (energieeffiziente Versorgung).
  • Das verfügbare Produktportfolio für EE-Beleuchtung hat sich im Vergleich zum Basisjahr verbessert.
Methode Die Datenerhebung für die systemischen Rahmenbedingungen für energieeffiziente Beleuchtung kann nach folgenden Methoden erfolgen:

1) Durch Recherche auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene wird die zum jeweiligen Zeitpunkt existierende systemische Lage erfasst und dokumentiert.

Nach der Maßnahme wird diese erneut erfasst und mit den Baselinedaten verglichen.

2) Informationen bei der Regierung, politischen Entscheidungsträgern und anderen Akteuren (Energieversorgern, Kammern, Banken, Partnern, etc.) einholen (Gespräche/Interviews).
Später Baseline-Daten mit aktuellen Daten vergleichen.

Prozess Auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) recherchieren:
  • Präsenz des/Aktivitäten zum Themas in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern erfassen
  • Informationen über existierende politische Rahmenbedingungen sammeln
  • Informationen zum Budget im Energie-Sektor für EE (EE-Beleuchtung) analysieren
  • Informationen zu sonstigen systemischen Rahmenbedingungen zusammentragen
  • Ergebnisse dokumentieren
  • Vergleich vorher-nachher
Auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) Gespräche/Interviews führen:
  • Bekanntheitsgrad von EE Beleuchtung (Wissen, Einstellungen, Förderungsbereitschaft) bei Entscheidungsträgern auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) erfragen
  • Ergebnisse analysieren und dokumentieren
  • Vergleich mit Baselindedaten

 

 Projektunabhängige Einflussfaktoren auf den Indikator/das Monitoring müssen immer im Blickfeld behalten werden!

 

 

 

Übersicht Ebene Organisation

Indikator In mindestens X staatlichen/privaten Organisationen werden Maßnahmen (zur Förderung) der EE-Beleuchtung in öffentlichen/privaten Gebäuden umgesetzt.

Weitere Beispiele für Indikatoren, die das Capacity Development in Organisationen als Basisgröße monitoren, können sein:

  • Die Anzahl der staatlichen und privaten Organisationen (inkl. Dienstleister), die im Bereich EE-Beleuchtung aktiv sind ist um x% gestiegen (im Vergleich zum Basisjahr).
  • Die Anzahl durchgeführter Maßnahmen im Bereich EE-Beleuchtung durch relevante Organisationen hat sich um x% im Vergleich zum Basisjahr erhöht.
  • X% der Nutzer der Dienstleistungen staatlicher und privater Organisationen bestätigen ein verbessertes Angebot im Bereich EE/EE-Beleuchtung.
  • Das Angebotsportfolio der relevanten staatlichen und privaten Organisationen für Beratungsleistungen im Bereich EE-Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden hat sich um x% im Vergleich zum Basisjahr erhöht.
  • Im Vergleich zum Basisjahr/Jahr 20XX investieren X% der relevanten staatlichen und privaten Organisationen vermehrt in Informationsbereitstellungen zum Thema EE-Beleuchtung für ihre Kunden.
  • In x% der relevanten staatlichen und privaten Organisationen sind spezifische Stellen zur Beratung und Abwicklung für EE-Beleuchtung/Versorgung eingerichtet (im Vergleich zum Basisjahr/Jahr 20XX).
  • Die Relevanz des Themas EE-Beleuchtung in den relevanten Organisationen ist um X% im Vergleich zum Basisjahr gestiegen.
  • Die MitarbeiterInnen der relevanten Organisationen bestätigen eine gestiegene Relevanz des Themas EE-Beleuchtung in ihrer Organisation im Vergleich zum Basisjahr/Jahr 20XX.
  • In x% der relevanten Organisationen sind Anreize (z.B. Gehalt, Fortbildung, günstige Arbeitszeitregelungen) für qualifiziertes Personal im Bereich EE-Beleuchtung eingeführt.
  • Das Personalmanagement in x% der relevanten Organisationen formuliert eine Strategie zur Anwerbung/Erweiterung/Erhaltung von qualifiziertem Personal im Bereich EE-Beleuchtung.
Methode Die Datenerhebung für ein Capacity Development für energieeffiziente Beleuchtung auf Ebene von Organisationen beachtet unterschiedliche Perspektiven:
1) die Perspektive der Organisationen/Dienstleister
2) die Perspektive der Nutzer der Dienstleistungen.
Die Datenerhebung kann daher nach folgenden Methoden erfolgen:
1) Erhebung der Organisationsperspektive durch Recherchen/Befragungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene:

Es werden Informationen zu Umsetzungsstand von EE-Beleuchtungsmaßnahmen,, sowie vorhandenen Ressourcen für EE innerhalb der Organisationen und deren Dienstleistungsportfolio recherchiert.
2) Erhebung der Nutzer-Perspektive durch Befragungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene:

Die Nutzer der Organisationen/des Dienstleistungsangebotes werden bezüglich ihrer Einschätzung und Zufriedenheit befragt

Prozess Auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) recherchieren:
  • Informationen zum Umsetzungsstand von EE-Beleuchtungsmaßnahmen durch und in Organisationen auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) recherchieren
  • Vorhandenes Dienstleistungsangebot recherchieren
  • Informationen zu den Ressourcen innerhalb relevanter Organisationen einholen (Interviews)
  • Ergebnisse dokumentieren
  • Vergleich vorher – nachher
  • Informationen bezüglich Angeboten/ Dienstleistungen bei Organisationen und Nutzern einholen (Zufriedenheit, Einschätzung der Qualität )
  • Ergebnisse dokumentieren
  • Vergleich zu Basisjahr

 

Projektunabhängige Einflussfaktoren auf den Indikator/das Monitoring müssen immer im Blickfeld behalten werden!  

 

 

 

Übersicht Ebene Individuen/Humanressourcen

Indikator

Im Vergleich zum Jahr 20XX ist die Anzahl der qualifizierten Energiemanager/Lichtplaner/ Auditoren/Beleuchtungsfachkräfte (etc.) um x% gestiegen.

Weitere Beispiele für Indikatoren, die das Capacity Development auf individueller Ebene als Basisgröße monitoren, können sein:

  • X% der Teilnehmenden der Fortbildungsmaßnahmen haben 6 Monate nach Abschluss der Maßnahme eine Beschäftigung im Bereich EE-Beleuchtung gefunden.
  • X% der Teilnehmenden der Fortbildungsmaßnahmen/Workshops zu EE-Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden bestätigen die Nützlichkeit der Maßnahme für ihre praktische Arbeit.
  • X% der Teilnehmenden der Fortbildungsmaßnahmen bestätigen die Nutzung der Instrumente für EE-Beleuchtung (z.B. Energiesparrechner) in ihrer praktischen Arbeit.
  • Die bereitgestellten Instrumente für EE-Beleuchtung (z.B. Energiesparrechner, Beleuchtungskoffer, Videomaterial, Bildmaterial) werden vermehrt genutzt.
  • Im Vergleich zum Jahr 20XX hat sich das Arbeitskräfteangebot im Bereich EE-Beleuchtung verbessert.
  • 80% der relevanten Organisationen bestätigen ein besseres Arbeitskräfteangebot (und eine verbesserte Qualifikation) der Fachkräfte im Bereich EE-Beleuchtung (im Vergleich zum Jahr 20XX).
  • Die Managementebene in Organisationen kennt die Vorteile von EE-Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden und fördert die Umsetzung von EE-Beleuchtung in/durch ihre/n Organisationen.
  • X% der Organisationen bestätigen eine Ausweitung ihres Angebot-/Produkt-/Dienstleistungsportfolios mithilfe besser qualifizierten Personals.
  • Im Vergleich zum Basisjahr, haben relevante Organisationen das Personal für Energiemanagement/O&M der Beleuchtung/Beratungen für EE-Beleuchtung um x% erhöht.
Methode Die Datenerhebung für ein Capacity Development für energieeffiziente Beleuchtung auf Ebene von Individuen betrifft
1) die Individuen selbst und deren Capacity Building,
2) sowie die Arbeitsmarkt- und (Aus-)Bildungssituation im Bereich EE-Beleuchtung aus Sicht der Individuen und aus Sicht der potentiellen Arbeitgeber/Organisationen.

Die Datenerhebung kann daher nach folgenden Methoden erfolgen:

1) Durch Recherche und Interviews/Umfragen bei den Adressaten der jeweiligen Capacity Building Maßnahme die zum jeweiligen Zeitpunkt existierende Capacity erfassen und dokumentieren. 2) Durch Recherche und Interviews/Umfragen die Arbeitsmarkt- und (Aus-)Bildungssituation im EE-Beleuchtungsbereich ermitteln.
Prozess
  • Informationen zur Vorbereitung und Anwendung der Fortbildungsmaßnahmen (Recherche, Interviews bei Adressaten)
  • Ergebnisse dokumentieren


  • Informationen zur Arbeitsmarkt- und Bildungssituation (national, regional, lokal) recherchieren
  • Informationen bei Organisationen, Arbeitsamt einholen
  • Informationen zum Personal-/Humanressourcen-Management in Bezug auf (Fachkräfte zu) EE-Beleuchtung in relevanten Organisationen (Interviews) zusammentragen
  • Ergebnisse dokumentieren

 

 Projektunabhängige Einflussfaktoren auf den Indikator/das Monitoring müssen immer im Blickfeld behalten werden!

 


Nun folgen Hinweise zur Umsetzung der einzelnen Methoden.

 

 

Systemische Ebene

Recherche auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene

Durch Recherche auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene wird die zum jeweiligen Zeitpunkt existierende systemische Lage erfasst, dokumentiert und mit den unterschiedlichen Dokumentationsständen verglichen.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Im Idealfall als Schreibtischstudie mit geringen Kosten und Zeit durchzuführen
  • Politikpapiere meist öffentlich zugänglich und einfach zu beschaffen
  • Liefert quantifizierbare Daten, die im Folgenden einfach nachvollziehbar sind
  • Setzt voraus, dass Dokumentationen/Berichterstellung im Bereich EE-Beleuchtung durch Organisationen regelmäßig durchgeführt werden
  • Sammeln der Daten kann zeitaufwendig sein, wenn Dokumentationen von Organisationen nur unzureichend angelegt sind
  • Das Beschaffen von Baselinedaten ist gegebenenfalls zeitaufwendiger, da Datenquellen erstmals identifiziert werden müssen
  • Dokumentationen können teilweise nur in Landessprache vorliegen

 

 Prozessbeschreibung

 Die Präsenz des Themas bei Entscheidungsträgern und in der Öffentlichkeit sowie die Aktivitäten diesbezüglich erfassen:

Folgende Dokumente werden durch Internetrecherche, Studie von Gesetzestexten, Printmedien etc. zusammengetragen und entsprechend analysiert:

  • Anzahl der Veröffentlichungen in den Medien zum Thema
  • Anzahl von öffentlichen und privaten Organisationen (deren Grad der Beteiligung im Bereich EE-Beleuchtung)
  • Frequenz (und Qualität) der Diskussion des Themas in z.B.
    • öffentlichen Gremien,
    • relevanten Regierungsinstitutionen,
    • Industrie-/Wirtschaftsverbänden

Informationen über existierende politische Rahmenbedingungen sammeln:

Recherche politischer Rahmenbedingungen: Vorhandensein von z.B. nationalen, regionalen oder/und lokalen Entwicklungsleitlinien/-politiken, Vorgaben zur Budgetplanung, Importbestimmungen, Energiepolitik

  • Status in einer Erstellungsphase feststellen
  • Umsetzungs- oder Anwendungsstand feststellen

Informationen zum Budget für EE (EE-Beleuchtung) analysieren:

  • Anteil für EE/EE-Beleuchtung am Gesamt-Budget für Energie ermitteln („Sektor“ = Energie)
  • Budgetplanungsprozess darstellen, inkl. wer ist Entscheidungsträger (ggf. Einflussmatrix erstellen)
  • Beachtung der regionalen/lokalen Planung im nationalen Planungsprozess

Anhand von Budget(planungen) lässt sich unter Umständen die Wichtigkeit, Priorität des Themas EE-Beleuchtung/Versorgung ablesen (im Verhältnis zum Gesamt-Energiebudget). Zugehörige Aktivitäten können Promotion von EE-Beleuchtung im Rahmen von Budgetverhandlungen beinhalten.

Informationen zu sonstigen polititschen Rahmenbedingungen zusammentragen:

  • Recherche von z.B. Importdaten, Marktdaten zum derzeitigen Produktportfolio (technologische Rahmenbedingungen)
  • Vorhandensein und Anwendung Benchmarking, Indikatoren im EE-Beleuchtungsbereich für öffentliche Gebäude

Ergebnisse dokumentieren:

Dokumentation der Ergebnisse z.B. mit Hilfe von Checklisten

Vergleich vorher - nachher:

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme

 

Informationen bei der Regierung, politischen Entscheidungsträgern und anderen Akteuren einholen

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Zusammentragen von zusätzlichen (qualitativen) Informationen, die nicht aus Dokumenten ersichtlich werden: besseres Verstehen der aktuellen Situation
  • Erhalt von sogenannten „soft Daten“, das heißt zu Einstellungen, Meinungen
  • Durch direkte Kommunikation wird der Bekanntheitsgrad des Themas EE-Beleuchtung gefördert (Nebeneffekt von Interviews/Gesprächen)
  • Verbesserte Kommunikation mit Partnern, beziehungsweise Akteuren insgesamt
  • Setzt sensibles Vorgehen voraus (keine „Prüfsituation“ zum Wissenstand entstehen lassen)
  • Setzt gewisse Bereitschaft der Akteure voraus sich mit dem Thema auseinanderzusetzen (z.B. Bereitstellung von zeitlichen Ressourcen für ein Gespräch/Interview)
  • Aussagen aus Interviews/Gesprächen können stark subjektiv ausfallen (individuelle Meinungen und nicht auf politische/gesellschaftliche Bedingungen bezogen)
  • Erhöhter Zeit- und logistischer Aufwand

 

Prozessbeschreibung 

Bekanntheitsgrad von EE Beleuchtung (Wissen, Einstellungen, Förderungsbereitschaft) bei Entscheidungsträgern auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) erfragen:

Vorbereitung der Interviews/Gespräche

Zur Vorbereitung empfiehlt es sich Methode 1) (Recherche) schon durchgeführt zu haben. Damit sind Hintergrundinformationen zusammengetragen, die Einblick verschaffen zu:

  • Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern
  • Informationen über existierende politische Rahmenbedingungen
  • Informationen zum Budget im Energie-Sektor für EE (-Beleuchtung)
  • Informationen zu sonstigen systemischen Rahmenbedingungen

Die Durchführung von Interviews ist eine formellere Methode und kann gewählt werden, um z.B. Workshops, Studienreise etc. vorzubereiten (als needs assessment, z.B. auch in Form von Anmeldeformularen, Kurzfragebögen zum Selbstausfüllen). ‚Gespräche‘ mit Akteueren eignen sich gut, um Einstellungen zu erfahren und haben Konversationscharakter. Zur Vorbereitung sollten einige Stichpunkte notiert werden, die in der Konversation zur Sprache kommen sollen.

Aus der Analyse von Methode 1) (Recherche) werden sich unter Umständen weitere Fragen ergeben, die an die jeweiligen Akteure gerichtet werden können. Dies betrifft z.B.

  • Offen gebliebene Fragen, die aus den Dokumenten nicht beantwortet wurden
  • Fragen der weiteren Verständlichkeit
  • Fragen zur Einstellung der zu befragenden Person und deren Einrichtung
  • Angaben politischer Entscheidungsträger zum eigenen Wissensstand
  • Angaben zur Prioritätensetzung (im Vergleich zu anderen Aufgabenstellungen ihrer Einrichtung)
  • Einschätzung vorhandener Organe die EE-Beleuchtung unterstützen

Es empfiehlt sich, in die Gespräche/Interviews Datenmaterial mitzunehmen, an welchem sich die Gesprächspartner „abarbeiten“ können. Im Allgemeinen fällt es den Gesprächspartnern leichter, ihre Meinungen/Einstellungen zu äußern, wenn sie auf die Meinung anderer verweisen können (z.B. „In der Presse ist häufig zu lesen, dass eine ungenügende Bereitstellung von Informationen der Hauptgrund für die geringe Akzeptanz von EE-Beleuchtung ist. Was sagen Sie dazu?“).

 

Ergebnisse analysieren und dokumentieren:

Analyse und Dokumentation der Ergebnisse aus den Interviews:

  • Transkribieren der Interviews/relevanter Aussagen und diese zusammenfassen und ordnen
  • Erfassung der Daten in entsprechendem Datenerfassungsprogrammen (bei wenigen Daten: Excel)
  • Kurze Berichterstellung

Analyse und Dokumentation der Ergebnisse aus den Gesprächen:

  • Anfertigung von Gesprächsprotokollen (Gedächtnisprotokoll)
  • Kurze Berichterstellung mit Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnissen aus allen Gesprächen

Vergleich mit Baselinedaten:

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme.


Ebene Organisation

Erhebung der Organisationsperspektive durch Recherchen/Befragungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene

 Es werden Informationen zum Umsetzungsstand von EE-Beleuchtungsmaßnahmen recherchiert, sowie vorhandene Ressourcen für EE innerhalb der Organisationen und deren Dienstleistungsportfolio.

Vor- und Nachteile

Vorteil Nachteile
  • Liefert unter anderem eine Akteurs-Übersicht im EE-Bereich (auch nützlich zur Identifizierung von Schlüsselakteuren)
  • Im Idealfall als Schreibtischstudie mit geringen Kosten und Zeit durchzuführen
  • Erstkontaktaufnahme mit verschiedenen Organisationen möglich
  • Setzt voraus, dass Dokumentationen/Berichterstellung im Bereich EE-Beleuchtungen durch Organisationen regelmäßig durchgeführt werden
  • Sammeln der Daten kann zeitaufwendig sein, wenn Dokumentationen von Organisationen nur unzureichend angelegt sind
  • Das Beschaffen von Baselinedaten ist gegebenenfalls zeitaufwendiger, da Datenquellen zunächst identifiziert werden müssen
  • Bereitschaft der Organisationen zur Mitarbeit muss gegeben sein (Herausgabe von Daten gegebenenfalls sensibel)

 

 Prozessbeschreibung

 Informationen zum Umsetzungsstand von EE-Beleuchtungsmaßnahmen durch und in Organisationen auf allen drei Ebenen (national, regional, lokal) recherchieren

Folgende Informationen werden zusammengetragen und entsprechend analysiert:

  • Vorhandensein von privaten und staatlichen Organisationen im Bereich EE-Beleuchtung (z.B. Daten des Wirtschaftsministeriums, Partners)
  • Vorhandenes Angebot zum Thema EE-Beleuchtung, z.B. ersichtlich aus Webseiten, Informationsbroschüren, Gelbe Seiten, bei Industrie- und Handelskammern/-Verbände, Jahresberichte
    • Anzahl & Variation der Informationsbereitstellung
    • Vorhandenes Produktportfolio

Vorhandenes Dienstleistungsangebot recherchieren

Folgende Informationen sind gegebenenfalls direkt bei den Organisationen anzufragen:

  • Bisher von den relevanten Organisationen durchgeführte Maßnahmen im Bereich EE-Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden und in der eigenen Organisation (zur ersten Einschätzung der „Fähigkeiten“ der Organisationen zur Durchführung von EE-Maßnahmen)
  • Angaben der Organisationen zum Dienstleistungsangebot, inklusive Kundenzahlen/Zielgruppe
In Vorbereitung direkter Anfragen bei Organisationen sollten zuerst alle vorab verfügbaren Informationsquellen analysiert sein, um daraus weitere mögliche Fragen zu formulieren (z.B. zum Verständnis, Detailfragen).

 

Informationen zu den Ressourcen innerhalb relevanter Organisationen einholen (Interviews)

Folgende Informationen sind gegebenenfalls direkt bei den Organisationen anzufragen (wenn nicht aus Internetpräsenz, Broschüren ersichtlich):

  • Vorhandensein von Beratungsstellen/Arbeitsplätze zu EE Beleuchtung, Anzahl und Qualifikation der MitarbeiterInnen
  • Eigene Unternehmenspolitik/Philosophie in Bezug auf EE-Beleuchtung
  • Umsetzungs-oder Anwendungsstand in Bezug auf eigene Firmenpolitik zu EE-Beleuchtung
  • Grad der Relevanz von EE-Beleuchtung
    • z.B. im Verhältnis zu sehen gemäß Angebots-/Dienstleistungsportfolio
    • Anzahl durchgeführter/geförderter EE-Beleuchtungsmaßnahmen, Budget-Allokation
  • Vorhandensein von Personalmanagement, mit Anreizen zur Anwerbung/Erhalt von qualifiziertem Personal, z.B.
    • Gehaltsstruktur
    • Fortbildungspolitik,
    • günstige Arbeitszeitregelungen

Die Entwicklung von Kapazitäten für EE-Beleuchtung innerhalb von Organisationen kann auch die Schaffung von guten Arbeitsbedingungen betreffen. Eine „lernende“ Organisation schafft z.B. Anreize, um attraktiv für EE-Fachkräfte zu werden/zu bleiben.

Ergebnisse dokumentieren

Dokumentation der Ergebnisse z.B. mit Hilfe von Checklisten

Vergleich vorher - nachher

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme

 

Erhebung der Nutzer-Perspektive durch Befragungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene

Die Nutzer der Organisationen und deren Dienstleistungsangeboten werden bezüglich ihrer Einschätzung und Zufriedenheit befragt.

 

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Die Zielgruppen eines verbesserten Dienstleistungsangebotes werden direkt befragt (Beitrag zur Partizipation der Zielgruppe)
  • Direkte Bewertung des Dienstleistungsangebotes
  • Subjektive Faktoren bei der Verbesserung einer Organisation, eines Dienstleistungsangebotes können mit erhoben werden (unerwartete Ergebnisse können durch Befragungen zusätzlich möglich werden)
  • Erhöhter Zeit und Kostenaufwand
  • Zugang zu den Nutzergruppen nicht immer eindeutig (ggf. auch nicht immer von Nutzern oder/und Dienstleistern erwünscht)
  • Erwartungen der Nutzer auf Verbesserung des Dienstleistungsangebots werden geweckt (die nicht immer durch Projekte erfüllbar sind)

 

Prozessbeschreibung

Informationen bezüglich Angeboten/ Dienstleistungen bei Organisationen und Nutzern einholen

Informationen wie Zufriedenheit, Einschäzung der Qualität.

  • Identifikation und Auswahl der Nutzergruppen der Organisationen/Dienstleister
    • z.B. Städte, Liegenschaftsverwaltungen, private Haushalte, Händler
  • Identifikation möglicher Kommunikationswege mit den Nutzern
    • z.B. direkt vor Ort in Geschäften, öffentlichen Gebäuden, Anschreiben, mit Rechnungen zustellen, persönliche Interviews, Telefoninterviews, Kurzfragebögen zum Selbstausfüllen, Postkarten-Aktion, ggf. geschlechter-differenziert
  • Umfrage

Möchte ein Projekt “nur“ weitere Ideen erhalten, was an einem Dienstleistungsportfolio/an einer Organisation noch verbessert werden könnte, so empfiehlt es sich, kleinere Stichproben von Nutzern auszuwählen und diese zu befragen. Gilt es aber aus einer Nutzerbefragung Rückschlüsse für ein großes Einzugsgebiet zu ziehen (z.B. für eine ganze Region, Land), so sollte die Umfrage eine größere (möglichst für die Region repräsentative) Stichprobe umfassen.

Ergebnisse dokumentieren

Dokumentation der Ergebnisse aus der Umfrage/Interviews:

  • Erfassung der Rohdaten in entsprechendem Datenerfassungsprogrammen (bei wenigen Daten: Excel, größeren Datensätzen z.B. SPSS)
  • Kurze Berichterstellung

Vergleich mit Baselinedaten

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme

Ebene Individuen/Humanressourcen

Recherche und Interviews/Umfragen bei den Adressaten

Durch Recherche und Interviews/Umfragen bei den Adressaten von jeweiligen Capacity Building Maßnahmen wird die zum jeweiligen Zeitpunkt existierende Capacity erfasst und dokumentiert.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Die Zielgruppe von Capacity Building wird direkt angesprochen – maßgeschneiderte Maßnahmen werden möglich
  • Capacity Building-Maßnahmen können so individuell angepasst/verbessert werden
  • Tatsächliche Anwendbarkeit von Capacity Building Inhalten wird überprüft
  • Verbleib von Teilnehmenden nachvollziehbarer
  • Evtl. erhöhte Kosten und Zeitaufwand zur Vorbereitung von Maßnahmen, Follow-up
  • So genannte Verbleibsstudien bedürfen verlässlicher Kontaktdaten
  • Erfordert sensible Vorgehensweise oder offizielle Ankündigung als Überprüfung des Gelernten (Wahrnehmung als „Tests“ möglich)

 

Prozessbeschreibung

Informationen zur Vorbereitung und Anwendung der Fortbildungsmaßnahmen (Recherche, Interviews bei Adressaten)

Zur Vorbereitung von Capacity Building Maßnahmen:

  • Durchführung einer Baseline Erhebung zum Kenntnisstand der Adressaten
    • zur Entwicklung/Anpassung “maßgeschneiderte“ Fortbildungsmaßnahmen,
    • um Nutzbarkeit/Anwendbarkeit der Inhalte zu erhöhen,
    • z.B. sog. “training needs assessments“ durchführen

Weiteres Monitoring:

  • Direkte Befragung der Teilnehmenden oder/und Durchführung von Lerntests im Anschluss an die Maßnahme (erste Einschätzungen, zur Anpassung von Curricula)
  • Befragung der Adressaten (ab ca. 6 Monaten nach der Maßnahme)
    • zur Beschäftigung (sog. “Verbleibsstudie“),
    • Anwendung von Instrumenten (inkl. Dokumentation der Anwendung)*Zusätzlich: Dokumentation der Anzahl der Zugriffe auf Alumni-Plattform, Download von EE-Beleuchtungs-Instrumente (wenn vorhanden)

Werden konkrete Capacity Building Maßnahmen geplant, so ist es empfehlenswert, die jeweiligen ExpertInnen, die die Maßnahme durchführen werden, zum Monitoring hinzuzuziehen. 1. Sind die Monitoringdaten auch für diese hilfreich (zur Vorbereitung, Anpassung ihrer Vorgehensweise), 2. Sollte das Monitoring im Capacity Building Konzept direkt mit enthalten sein (keine losgelöste Aktivität). Idealerweise sollte die Datenerhebung durch die ExpertIn direkt erfolgen.

Ergebnisse dokumentieren

Dokumentation der Ergebnisse aus den Interviews/Verbleibstudien:

  • Erfassung der Rohdaten in entsprechendem Datenerfassungsprogrammen (bei wenigen Daten: Excel, größere Datensätzen z.B. SPSS)
  • Kurze Berichterstellung

Dokumentation mit den jeweiligen ExpertInnen der Capacity Building Maßnahme wenn möglich vereinbaren.


Arbeitsmarkt- und (Aus-)Bildungssituation durch Recherche und Interviews

Durch Recherche und Interviews/Umfragen die Arbeitsmarkt- und (Aus-) Bildungssituation im EE-Beleuchtungsbereich ermitteln.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Weitgehend quantitative Daten erleichtern das Beobachten von Veränderungen
  • Im Idealfall handelt es sich um eine „Schreibtischstudie“ mit geringen Kosten
  • Neben den individuellen Humanressourcen wird mit beachtet, ob das Umfeld für individuelles Capacity Building gegeben ist (z.B. Nachfrage nach Arbeistkräften, Bildungsmöglichkeiten)
  • Setzt voraus, dass Dokumentationen zur Arbeitsmarktsituation vorhanden und zugänglich sind
  • Sammeln der Daten kann zeitaufwendig sein, wenn Dokumentationen nur unzureichend angelegt sind
  • Das Beschaffen von Baselinedaten ist ggf. zeitaufwendiger, da Datenquellen erstmals identifiziert werden müssen
  • Bereitschaft der Organisationen zur Mitarbeit muss gegeben sein (Herausgabe von Daten ggf. sensibel)

Prozessbeschreibung

Informationen zur Arbeitsmarkt- und Bildungssituation (national, regional, lokal) recherchieren

Zuständige Ämter recherchieren (z.B. Arbeitsamt, Bildungsträger, Bildungs-/Arbeitsministerien) Bei zuständigen Ämtern zu recherchieren:

  • Angebot an Energiemanager/Lichtplaner/Auditoren (etc.) auf dem Arbeitsmarkt,
  • Anzahl an Abgängern mit Qualifikationen im Bereich EE-Beleuchtung
  • Im Verhältnis zur Nachfrage: Angaben der Organisationen nach Fachkräftebedarf
  • Qualifikationsangebot aufgeteilt nach Energiemanager/Lichtplaner/ Auditoren/Beleuchtungsfachkräfte

Informationen zum Personal-/Humanressourcen-Management in Bezug auf (Fachkräfte zu) EE-Beleuchtung

Folgende Informationen sind ggf. direkt bei den relevanten Organisationen anzufragen (wenn nicht aus Internetpräsenz, Broschüren ersichtlich):

  • Anzahl an Fachkräften z.B. für Energiemanagement der Beleuchtung/Beratungen etc. für EE-Beleuchtung
  • Bewusstsein auf Management-Ebene (der Manager/Geschäftsführer) zu EE-Beleuchtung und Grad der Förderung
  • Status/Umfang/Qualität des Angebots-/Produkt-/Dienstleistungsportfolio im Verhältnis zum Vorhandensein von Fachkräften

Vergleiche hierzu auch in diesem Dokument die Ebene Organisation, Methode 1. Dort werden Organisationen zu ähnlichen und weiteren Themen befragt. Die hier aufgeführten Informationen sollten Teil dieser Befragung sein.

Ergebnisse dokumentieren

Dokumentation der Ergebnisse z.B. mit Hilfe von Checklisten


Footnotes

  1. Nach GTZ 2007: “GTZ’s Understanding of Capacity Development. Guiding Framework on Capacity Development”, Eschborn; entsprechend OECD-DAC 2006: “The Challenge of Capacity Development: Working Towards Good Practice”, OECD, und http://www.gtz.de/de/unternehmen/29771.htm, Stand: 07-2010