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Difference between revisions of "Nepal Energy Situation"

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Nachteilig wird die derzeit geringe Personaldecke gesehen. Auch hat WECS keine Erfahrung in der Durchführung von Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit. WECS hat sich aber bereit erklärt, die Durchführung einzelner Komponenten an dafür geeignete Institutionen zu übertragen. Auch ist nicht ganz auszuschließen, dass das MoWR seinen Einfluss in der Kommission ausnutzt, um einzelne Entscheidungen zu beeinflussen.  
 
Nachteilig wird die derzeit geringe Personaldecke gesehen. Auch hat WECS keine Erfahrung in der Durchführung von Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit. WECS hat sich aber bereit erklärt, die Durchführung einzelner Komponenten an dafür geeignete Institutionen zu übertragen. Auch ist nicht ganz auszuschließen, dass das MoWR seinen Einfluss in der Kommission ausnutzt, um einzelne Entscheidungen zu beeinflussen.  
  
Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die Mission WECS als politischen Partner für die erste Phase des Vorhabens vorgeschlagen. Im Rahmen des Abschlussworkshops wurde dem Vorschlag nach eingehenden Diskussionen von allen Beteiligten zugestimmt.
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Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die Mission WECS als politischen Partner für die erste Phase des Vorhabens vorgeschlagen. Im Rahmen des Abschlussworkshops wurde dem Vorschlag nach eingehenden Diskussionen von allen Beteiligten zugestimmt.  
  
Alternative Energy Promotion Center (AEPC)
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Alternative Energy Promotion Center (AEPC)  
  
Das Alternative Energy Promotion Center (AEPC) hat die Aufgabe, die Entwicklung und den Einsatz erneuerbarer Energien und alternativer Energietechnologien in Nepal zu fördern. Die 1996 gegründete Institution hat einen autonomen Status und ist formal dem Ministry of Environment, Science and Technology (MoEST) angegliedert. Oberstes Gremium ist ein aus sieben Regierungsvertretern und zwei Vertretern der Privatwirtschaft zusammengesetzter Rat, dem der jeweilige Minister des MoEST vorsitzt. Die operativen Geschäfte leitet ein Geschäftsführer. AEPC hat sich mit seinen Aktivitäten bisher überwiegend auf den ländlichen Raum konzentriert. Es betreibt dazu sogenannte „District Energy and Environment Units“ in derzeit 32 Distrikten Nepals. Das Mandat, auch für Fragen der Energieeffizienz zuständig zu sein, wurde erst vor wenigen Monaten per Kabinettsbeschluss auf AEPC übertragen. Dies geschah auf Drängen des vorherigen Executive Directors Govind Pokharel, der sowohl in der Fachwelt als auch in der internationalen Gebergemeinschaft ein hohes Ansehen genießt und dessen Ablösung durch die neue nepalesische Regierung in der Gebergemeinschaft mit Unverständnis aufgenommen wurde.
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Das Alternative Energy Promotion Center (AEPC) hat die Aufgabe, die Entwicklung und den Einsatz erneuerbarer Energien und alternativer Energietechnologien in Nepal zu fördern. Die 1996 gegründete Institution hat einen autonomen Status und ist formal dem Ministry of Environment, Science and Technology (MoEST) angegliedert. Oberstes Gremium ist ein aus sieben Regierungsvertretern und zwei Vertretern der Privatwirtschaft zusammengesetzter Rat, dem der jeweilige Minister des MoEST vorsitzt. Die operativen Geschäfte leitet ein Geschäftsführer. AEPC hat sich mit seinen Aktivitäten bisher überwiegend auf den ländlichen Raum konzentriert. Es betreibt dazu sogenannte „District Energy and Environment Units“ in derzeit 32 Distrikten Nepals. Das Mandat, auch für Fragen der Energieeffizienz zuständig zu sein, wurde erst vor wenigen Monaten per Kabinettsbeschluss auf AEPC übertragen. Dies geschah auf Drängen des vorherigen Executive Directors Govind Pokharel, der sowohl in der Fachwelt als auch in der internationalen Gebergemeinschaft ein hohes Ansehen genießt und dessen Ablösung durch die neue nepalesische Regierung in der Gebergemeinschaft mit Unverständnis aufgenommen wurde.  
  
AEPC erhält eine Grundlagenfinanzierung durch die nepalesische Regierung, finanziert sich aber ansonsten weitgehend aus Projekten der internationalen Kooperation. Das vermutlich bedeutendste Vorhaben ist die Umsetzung des vor allem von Dänemark und Norwegen finanzierten Energy Sector Assistance Programme (ESAP), mit dessen Hilfe insbesondere die ländliche Energieversorgung (Solar Home Systems, Kleinwasserkraftanlagen, Biogas-anlagen, effiziente Herde) verbessert werden soll. AEPC verwaltet im Rahmen von ESAP auch den Rural Energy Fund, der die Teilfinanzierung von Investitionen in ländliche Elektrifizierungsmaßnahmen ermöglicht. Auch die KfW wird sich mit einem finanziellen Beitrag zur Förderung von SHS an ESAP beteiligen.
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AEPC erhält eine Grundlagenfinanzierung durch die nepalesische Regierung, finanziert sich aber ansonsten weitgehend aus Projekten der internationalen Kooperation. Das vermutlich bedeutendste Vorhaben ist die Umsetzung des vor allem von Dänemark und Norwegen finanzierten Energy Sector Assistance Programme (ESAP), mit dessen Hilfe insbesondere die ländliche Energieversorgung (Solar Home Systems, Kleinwasserkraftanlagen, Biogas-anlagen, effiziente Herde) verbessert werden soll. AEPC verwaltet im Rahmen von ESAP auch den Rural Energy Fund, der die Teilfinanzierung von Investitionen in ländliche Elektrifizierungsmaßnahmen ermöglicht. Auch die KfW wird sich mit einem finanziellen Beitrag zur Förderung von SHS an ESAP beteiligen.  
  
 
Eine weitere Einnahmequelle ist die „Renewable Energy Test Station“, in der energie-relevante Importgüter im Hinblick auf die Einhaltung vorgegebener Standards oder selbstdeklarierter Leistungsmerkmale getestet werden.  
 
Eine weitere Einnahmequelle ist die „Renewable Energy Test Station“, in der energie-relevante Importgüter im Hinblick auf die Einhaltung vorgegebener Standards oder selbstdeklarierter Leistungsmerkmale getestet werden.  
  
Im Bereich Energieeffizienz hat AEPC bisher keine Maßnahmen durchgeführt. Ein fester Mitarbeiter von AEPC befindet sich derzeit in Norwegen, um an einer mehrmonatigen Schulungsmaßnahme zu EE teilzunehmen.
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Im Bereich Energieeffizienz hat AEPC bisher keine Maßnahmen durchgeführt. Ein fester Mitarbeiter von AEPC befindet sich derzeit in Norwegen, um an einer mehrmonatigen Schulungsmaßnahme zu EE teilzunehmen.  
  
Zum Zeitpunkt des Besuchs der Mission war der neue Exekutivdirektor, Dr. Chaulagain, erst wenige Tage im Amt und hatte noch keinen umfassenden Überblick über die Aktivitäten seiner Institution. Er betont, dass AEPC seinen Fokus auf Haushalte und Industriebetriebe in ländlichen, nicht netzangebundenen Gebieten sieht. Hier beabsichtigt AEPC, in naher Zukunft eine an Haushalte und kleine und mittlere Betriebe gerichtete Kampagne für Energieeffizienz durchzuführen. Für den städtischen Bereich sieht der eher die NEA als zuständige Institution.
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Zum Zeitpunkt des Besuchs der Mission war der neue Exekutivdirektor, Dr. Chaulagain, erst wenige Tage im Amt und hatte noch keinen umfassenden Überblick über die Aktivitäten seiner Institution. Er betont, dass AEPC seinen Fokus auf Haushalte und Industriebetriebe in ländlichen, nicht netzangebundenen Gebieten sieht. Hier beabsichtigt AEPC, in naher Zukunft eine an Haushalte und kleine und mittlere Betriebe gerichtete Kampagne für Energieeffizienz durchzuführen. Für den städtischen Bereich sieht der eher die NEA als zuständige Institution.  
  
 
Unterstützungsbedarf für AEPC sieht er vor allem im Bereich effiziente Kochherde (Effizienzverbesserung), EE-Sensibilisierungsprogramme für Haushalte, EE in Gebäuden, Beleuchtung und Warmwasseraufbereitung.
 
Unterstützungsbedarf für AEPC sieht er vor allem im Bereich effiziente Kochherde (Effizienzverbesserung), EE-Sensibilisierungsprogramme für Haushalte, EE in Gebäuden, Beleuchtung und Warmwasseraufbereitung.
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Nepal Electricity Authority (NEA)
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Der staatliche Energieversorger NEA wurde 1985 gegründet. Seine Aufgabe ist die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von elektrischem Strom sowie der Ausbau und Betrieb des Stromnetzes. NEA ist weiterhin mitverantwortlich für die Erstellung der Energieplanung sowie für die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten im Bereich Energieerzeugung, Übertragung und Verteilung.
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Die NEA hat jedoch keine Tarifautonomie, sondern hängt von den Entscheidungen der „Electricity Tariff Fixation Commission“ (EFTC)  ab. Die Einnahmen durch Stromtarife sind nicht kostendeckend, die letzte Tarifanpassung wurde 2001 genehmigt; nach eigenen Angaben betrug die Gesamtverschuldung der NEA am Endes das Bilanzjahres 2007/2008 7,1 Mrd. NRs (ca. 700 Mio. EUR).
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Die NEA ist organisatorisch dem MoWR angegliedert. Der NEA steht ein Board of Directors vor, dessen Chairman der Minister des MoWR ist. Weitere Mitglieder sind der Staatssekretär des Finanzministeriums, der Managing Director der NEA, zwei Vertreter aus dem Bereich Industrie/Banken/Handel und Verbraucherschutz sowie zwei Energieexperten.
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Aufgrund der täglichen Stromausfälle steht die NEA in der öffentlichen Kritik. Durch Importe versucht die NEA, die Lücke zwischen Stromnachfrage und -angebot zu reduzieren. Mit Indien wurde ein Vertrag über die Bereitstellung von 150 MW geschlossen. Allerdings kann diese Leistung aufgrund von technischen Problemen bei der Übertragung gegenwärtig nicht abgerufen werden. 
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Gemeinsam mit der Weltbank führt NEA derzeit Studien durch, inwieweit durch ein DSM-Programm Lastspitzen abgesenkt und der Energieverbrauch insgesamt reduziert werden kann. Die Studie soll bis Oktober 2009 vorliegen. NEA plant seit Monaten die Durchführung eines CFL-Pilotprogramms. Die Details der Umsetzung des Programms sind noch nicht geklärt, jedoch findet derzeit eine Ausschreibung hinsichtlich des Einkaufs der CFL statt.
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Bisher ist DSM von NEA praktisch nicht als Steuerungsinstrument der Verbrauchsseite genutzt worden. Mit zunehmendem Druck durch die Versorgungskrise entwickelt NEA ein zunehmendes Interesse, eine eigene ‚DSM-Abteilung‘ einzurichten (vgl. Anlage 8.1.c Besprechungsbericht  mit NEA vom 4.3.2009)
  
 
=== Commercial Service Providers  ===
 
=== Commercial Service Providers  ===

Revision as of 15:28, 19 October 2009

Situation Analysis and Framework Conditions

Energy Situation

Nepal’s energy resources are limited to hydro power, biomass and other renewable energy sources. 557 MW out of potential of 44,000 MW are currently harnessed in Nepal. Despite 25 to 40 % higher per unit installed cost of hydropower due to topography and unfavourable hydrology and geology, it is still an important energy resource of Nepal. Lack of seasonal storage capacity and inadequate transmission and distribution system compared to demand has resulted in frequent load-shedding. Electricity supply is limited to 40 % of the population (CBS, 2001) most of which is in urban areas. The low level of electrification hampers both economic development and access to information and education in rural areas.

Other primary energy supplies are biomass (87.2 %) used by 95 % of population and commercial energies oil, coal and electricity (13.5 %). Nepal spends about 57 % of its export revenues in importing petroleum products.

Nach Angaben des ‚WECS‘ betrug Nepals Primärenergieverbrauch im Jahre 2005 ca. 367 Mio. GJ. Die Internationale Energieagentur (IEA) gibt für 2006 einen Wert von ca. 394 Mio. GJ an .

Die Bedeutung der Primärenergieträger für die Versorgung Nepals zeigt folgende Verteilung.

Biomasse 86 % Erdölprodukte 9 % Wasserkraft 2,5 % Kohle 2,5 %

Neue Erneuerbare Energieträger (Biogas, Kleinstwasserkraft, Solar- und Windenergie) trugen 2005 mit zusammen ca. 0,5 % zur nationalen Bilanz bei.

Der Primärenergieverbrauch steigt mit ca. 6% pro Jahr, der Elektrizitätsverbrauch sogar mit ca. 9% pro Jahr. Seit langem steigt der Energieverbrauch deutlich schneller als das BIP.

Ein regionaler Vergleich weist für Nepal den höchsten spezifischen Energieverbrauch bezogen auf das BIP aus . Dies lässt bereits auf eine ineffiziente Energienutzung schließen. Wegen des hohen Anteils der erneuerbarer Energiequellen (Biomasse und Wasserkraft) am Primärenergieverbrauch weist Nepal im regionalen Vergleich relativ geringe CO2-Emissionen aus.

Nach Angaben der NEA ist in den vergangenen Jahren sowohl die Anzahl der Verbraucher als auch der Stromverbrauch um etwa 10% pro Jahr gestiegen. Weit drastischer ist der abendliche Spitzenbedarf durch hohe Zuwachszahlen bei privaten Haushalten gestiegen.

Die anhaltend steigende Nachfrageseite und der seit Jahren stagnierende Zuwachs an Kraftwerkskapazität hat seit 2007 zunehmend zu einer spürbaren Unterdeckung der Stromversorgung geführt, die die NEA Anfang 2009 zu gebietsweisen Stromabschaltungen von bis zu 20 Stunden/Tag zwangen.

Auf Grund langer Vorlaufzeiten zur Fertigstellung neuer Kraftwerkskapazität oder Import-kapazitäten ist nicht mit einer schnellen Besserung der Versorgungskrise zu rechnen. Eine Notversorgung durch Dieselkraftwerke ist allein wegen der damit verbundenen hohen Stromgestehungskosten unrealistisch, da die dadurch verursachte deutliche Anhebung der Stromtarife politisch kaum durchsetzbar ist, oder die Verluste der NEA deutlich steigen würden.

Die Stromversorgungskrise trifft alle Bereiche der Bevölkerung, des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft.

Es muss damit gerechnet werden, dass sich mehr Industriebetriebe und Dienstleister durch Dieselgeneratoren von der unzuverlässigen öffentlichen Stromversorgung unabhängig machen. Diese absehbare Entwicklung ist zwar wegen zusätzlicher Treibstoffimporte volkswirtschaftlich belastend, ermöglicht aber zumindest den profitablen Unternehmen die Aufrechterhaltung ihrer Geschäftstätigkeit.



The power sector objectives of the country include “increasing rural electrification to promote economic growth and improve living standards and to develop hydro power as an important export item”. The Asian Development Bank, Danida and the World Bank are supporting rural electrification in about 35 districts. Government of Nepal (GoN) and Nepal Electricity Authority (NEA) are also funding rural electrification expansion in a limited scale.


Energy Demand and Supply in the Household Sector

Biomasse

Biomasse ist bei weitem der wichtigste Primärenergieträger Nepals. Biomasse fasst Holz, landwirtschaftliche Reststoffe und Viehdung zusammen, wobei Holz mit ca. 80 % die Biomasse dominiert. 95% der Biomasse wird überwiegend und traditionell für Koch- und Heizzwecke in Haushalten genutzt. Ca. 2 % der Biomasse (insbesondere landwirtschaftliche Reststoffe) wird energetisch in der Wirtschaft genutzt.

Nach Schätzungen von WECS ist die nationale Biomassebilanz defizitär: Der Holzverbrauch 2005 wird mit 17 Mio. t, die Übernutzung der Ressourcen mit ca. 10 Mio. t angegeben. Also nur etwa 40 % des Brennholzes stammt aus nachhaltigen Beständen.

Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede. In der Terai-Region können nur 19% des Verbrauchs nachhaltig nachwachsen, während es in den Bergregionen immerhin zwischen 60% und 80% sind. Diese Angaben sind nach Einschätzung von WECS jedoch quantitativ mit erheblichen Unsicherheiten belastet und deshalb lediglich indikativ.

Erdölprodukte

Nepal verbraucht ca. 800.000 t pro Jahr an Kraftstoffen und anderen Erdölprodukten. Die Energiemenge entspricht ca. 9 % des Primärenergieverbrauchs Nepals. Der Import der Erdölprodukte wird ausschließlich zwischen der ‚Nepal Oil Corporation‘ und der ‚Indian Oil Corporation‘ abgewickelt. 75% der Importe setzen sich aus Diesel, Kerosin und Benzin zusammen. Knapp 50% der Erdölprodukte werden im Transportsektor und weitere 25% werden in Industrie, Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor verbraucht.

Kohle

Neben einigen unbedeutenden heimischen Kohlevorkommen wird Kohle für den industriellen Bedarf über Indien importiert. Mit 2,5 % des Primärenergieverbrauchs wird Kohle haupt-sächlich zur Ziegel- und Zementherstellung sowie in der Stahlverarbeitung verbraucht.

Elektrizitätssektor

Die Stromversorgung durch das nationale Elektrizitätsnetz obliegt der staatlichen NEA. Neben den NEA-eigenen Kraftwerkskapazitäten in Höhe von 458 MW speisten 2007 auch Kraftwerke unabhängiger Stromerzeuger mit einer Kapazität von 153 MW in das nationale Netz ein. Die Stromerzeugung Nepals wird von Wasserkraft dominiert; lediglich 55 MW stehen der NEA als thermische Kraftwerkskapazität zur Verfügung.

Das technisch-wirtschaftlich verwertbare Wasserkraftpotenzial Nepals wird auf ca. 42 GW geschätzt, von dem Ende 2007 nur 561 MW (ca. 1,5 %) erschlossen war. Insgesamt wurden im Jahr 2007 ca. 2700 GWh elektrische Energie erzeugt und ca. 330 GWh aus Indien importiert. Durch technische und nicht-technische Verluste in Höhe von 28% lag die durch NEA verkaufte Strommenge 2007 bei 2.200 GWh. Die Einnahmen durch Stromtarife sind nicht kostendeckend. Der Kostendeckungsgrad beträgt ca. 90% .

Mit jeweils ca. 40% sind private Haushalte und die Industrie die größten Stromverbraucher Nepals.

Abgeleitet aus Überlegungen zur Relevanz und Signifikanz von Maßnahmen zur effizien-teren Energienutzung in Nepal sowie der Einschätzung der Akzeptanz von Zielgruppen für Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung wurden folgende Zielgruppen, Kernprobleme und Ansätze für Maßnahmen identifiziert:

Zielgruppe: Ländliche Haushalte, die Biomasse für Kochzwecke nutzen

Geschätzte 3 Mio. ländlicher Haushalte (75%) kochen auf traditionellen, ineffizienten Koch-stellen. Sie verursachen regional erhebliche Biomassedefizite und Gesundheitsbelastungen durch Rauchgas (indoor air pollution). Brennholz ist im ländlichen Raum kein kommerzielles Gut.

Die Beschaffung von Brennholz zu Koch- und Heizzwecken ist Aufgabe von Frauen. Nach Untersuchungen von UNDP/ICIMOD in zwei Projektgebieten werden für das Sammeln von Brennholz je Familie ca. 50 Arbeitsstunden/Monat aufgewendet.

Durch Nutzung verbesserter, energieeffizienter Kochherde werden sowohl die Brennholz-ressourcen geschont als auch die Gesundheitsrisiken der Nutzer verringert. Hinzu kommt der Vorteil kürzerer Sammelzeiten für Brennholz. In der o.g. Untersuchung von UNDP/ICIMOD wird durch die Nutzung energieeffizienter Herde eine Verkürzung der monatlichen Sammelzeit von 50 auf 40 Std. erreicht.

Die Verbreitungsmechanismen für effiziente Herde und deren Wirkungen auf die Nutzer und den Holzverbrauch sind in Nepal erprobt und gut dokumentiert. Das vermutlich bedeutendste Vorhaben ist die Umsetzung des vor allem von Dänemark und Norwegen finanzierten Energy Sector Assistance Programme (ESAP), mit dessen Hilfe insbesondere die ländliche Energieversorgung (Solar Home Systems, Kleinwasserkraftanlagen, Biogasanlagen, effiziente Herde) verbessert werden soll. Die Verbreitungsrate von ca. 40.000 effizienten Herde /Jahr ist beachtlich, aber bei ca. 3 Mio. Haushalten zu gering, um schnell signifikante Wirkungen zu erreichen.

Die Möglichkeiten zur Beschleunigung der Verbreitung energieeffizienter Herde (scaling up) – möglichst auf Basis etablierter Strukturen und erprobter Instrumente – sollten daher erschlossen werden, um schneller signifikante Wirkungen zu erreichen.

Die Relevanz entsprechender Maßnahmen begründet sich aus der Notwendigkeit der Erhaltung der natürlichen Holzressourcen sowie nach Verringerung der Gesundheitsrisiken für diese Zielgruppe und ihren Sammelzeiten für Brennholz.

Die Akzeptanz wird nach den bisherigen Verbreitungserfolgen verbesserter, energie-effizienter Kochherde prinzipiell als gegeben eingeschätzt.

Zielgruppe: Private Haushalte mit Stromversorgung durch das nationale Elektrizitätsnetz

Die NEA versorgt ca. 1,5 Mio. Haushalte mit Strom. Der Kundenzuwachs betrug in den vergangenen Jahren ca. 10% pro Jahr. Insgesamt verursachen private Haushalte 40 % des nationalen Stromverbrauchs Nepals. Detaillierte Statistiken über die Endnutzung des Stroms sind nicht verfügbar, aber der mittlere tägliche Verbrauch privater Haushalte von 2 kWh legt nahe, dass der Strom überwiegend für Beleuchtungszwecke verbraucht wird.

Im internationalen Vergleich sind die Stromtarife für private Haushalte mit 4 – 10 NRs/kWh (ca. 0,04 – 0,10 EUR/kWh) niedrig bis moderat; allerdings sind die hohen festen monatlichen Mindestkosten kein Anreiz zum sparsamen Umgang mit Strom.

Die durch die Versorgungskrise verursachten Stromabschaltungen – die naturgemäß während der abendlichen Lastspitzen besonders viele Verbraucher treffen – benachteiligen die privaten Haushalte in doppelter Weise. Sie müssen wegen der hohen monatlichen Mindestkosten für einen Strombezug zahlen, den sie nicht erhalten haben und müssen zusätzlich hohe Kosten für Ersatzbeleuchtungen durch Kerosinlampen, Kerzen oder Batteriebeleuchtung tragen.

Neben der Beleuchtung tragen auch andere elektrische Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Wasserpumpen, Reiskocher und Wassererhitzer zur Überforderung der Stromversorgung bei.

Wegen fehlender Mindeststandards für energieeffiziente Haushaltsgeräte und fehlender Kennzeichnung der Geräte im Hinblick auf ihren Stromverbrauch können die privaten Haushalte bei Kaufentscheidungen keine bewusste Auswahl hinsichtlich der Betriebskosten der Haushaltsgeräte treffen. Da verbrauchsintensive (ineffiziente) Haushaltsgeräte i.d.R. billiger sind als energieeffiziente, greifen die Verbraucher – ohne Informationen zu den Betriebskosten – tendenziell zu billigen, aber verbrauchsintensiven Geräten.

Die Folgen des Kaufverhaltens schlecht informierter privater Haushalte sind hohe Betriebs-kosten der Haushalte, aber auch die Notwendigkeit, höhere Kraftwerksleistungen beim Versorgungsunternehmen bereit zu halten.

Durch die Nutzung energieeffizienter Haushaltsgeräte könnten also sowohl die privaten Haushalte durch niedrigere monatliche Stromverbräuche als auch die NEA durch vermiedene Investitionen in Kraftwerke profitieren. Allerdings wäre ein Tarifsystem, welches Stromeinsparungen bei Verbrauchern durch sinkende Betriebsausgaben belohnt, die Voraussetzung dafür, dass dieses win-win Potenzial realisiert werden kann.

Die Einführung von verbindlichen Mindeststandards und Kennzeichnung energieeffizienter Haushaltsgeräte sind international etablierte Instrumente, die zur Verbraucherinformation, Bewusstseinsbildung, Ressourcenschonung und zur Umsetzung eines ’demand side management‘ in Stromversorgungssystemen beitragen.

Eine Übertragung dieses Instruments auf nepalesische Bedingungen hat wegen der Versorgungskrise eine hohe Relevanz und Aktualität.

Der tägliche Leidensdruck, der durch die Stromabschaltungen auf alle Beteiligten wirkt, lässt eine relativ hohe Akzeptanz für die notwendigen Maßnahmen erwarten.

Die Breitenwirkung (Signifikanz) der Maßnahmen wird sich nicht unmittelbar einstellen, sondern durch die hohe Stückzahlen energieeffizienter Haushaltsgeräte erreicht.


Rural Electrification

Rural electrification in Nepal is naturally very expensive and at the same time the purchasing power of the consumers very low. This unfortunate combination of obstacles is documented in the hard fact that 60 % of the Nepalese households have no access to electricity. State funds are insufficient to cope with the problem at hand, therefore in 2003/04 GoN adopted a policy to involve communities in accelerating the electrification process by:

         a) community contribution of 20 % of the cost

         b) buying bulk power from NEA and manage/operate Community Rural Electrification Entities (CREE)

Over 200 communities have positively responded to this initiative and deposited 5 % (as a pre-condition to be part of the program) of the anticipated costs to the Community Rural Electrification Department of NEA. More than 50 communities have already got access to electricity under this arrangement (20 % local contribution, 80 % grants from GoN). Among the remaining communities having paid 5 % already a large number will not be in a position to comply with their obligation to come up with the remaining 15 %.  In addition, many communities are lacking the necessary management and technical skills to properly operate and manage the system.


Institutional Set Up and Actors in the Energy Sector

Public Institutions

Mehrere Ministerien haben Mandate, die energiepolitische Fragen und die Nutzung von Energie berühren. Diese sind das Ministry of Water Ressources (MoWR), das Ministry of Environment, Science & Technology (MoEST) und das Ministry of Industry. Im Biomassebereich spielt auch das Ministry of Forest and Soil Conservation (MoFSC) eine Rolle, im Gebäudebereich das Ministry of Housing (MoH). Für Fragen im Hinblick auf die Verwendung von fossilen Kraftstoffen ist zusätzlich auch noch das Ministry of Commerce and Supplies zuständig.

Aufgrund dieser Zersplitterung von Zuständigkeiten kommt der Auswahl des politischen Trägers eine besondere Bedeutung zu. Es ist nicht möglich, die Art der Zusammenarbeit zwischen den Ministerien und die Kooperationsbereitschaft untereinander hinreichend genau zu beurteilen. Zudem kann sich die Zusammenarbeit durch die häufig stattfindenden Wechsel auf Führungsebene jederzeit positiv oder negativ verändern. Da verhindert werden sollte, dass es aufgrund von Konkurrenzsituationen zwischen staatlichen Institutionen zu einer Beeinträchtigung oder gar Behinderung der Umsetzung des Vorhabens kommt, sollte bei der Auswahl des politischen Trägers auf eine relative Unabhängigkeit der Institution sowie eine breite politische Akzeptanz besonders geachtet werden.

In Ermangelung eines politischen Trägers, der ‚Mandat und Kompetenz‘ vereint, wurden als ‚second best options‘ für die politische Trägerschaft zwei Institutionen näher betrachtet: Das Ministry of Finance (MoF) sowie das Water and Energy Commission Secretariat (WECS).


Ministry of Finance

Das MoF ist ein Ministerium mit großem politischem Einfluss. Es hat Finanzhoheit über alle ministeriellen Budgets und kann hier Prioritäten setzen. Dies kann die Bereitstellung finanzieller Partnerbeiträge erheblich vereinfachen. Das MoF ist an den Verhandlungen zu allen Vorhaben der internationalen Kooperation beteiligt und muss diesen zustimmen. Damit kann es auch eine treibende Kraft für eine Geberabstimmung darstellen. Es hat daher einen guten Überblick über das aktuelle Projektportfolio. Das MoF hat direkten Zugang zu allen Ministerien und kann im Problemfall direkt Einfluss ausüben. Darüber hinaus erleichtert eine Einbindung des MoF auch eine mögliche Verlängerung oder Ausweitung des Vorhabens bei den nächsten Regierungsverhandlungen.

Das MoF hat kein fachliches Know-how im Energiebereich, ist aber aus wirtschaftlichen Überlegungen daran interessiert, mögliche Kosteneinsparpotenziale durch Effizienzmaß-nahmen im öffentlichen Sektor zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen auch zu realisieren. Das MoF kann sich notfalls eine Rolle als „politisches Dach“ des Vorhabens vorstellen (und hat eine solche Rolle bereits bei komplexen, sektorübergreifenden Projekten hilfsweise übernommen). Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt jedoch durch Fach-institutionen; das MoF kann dazu entsprechende Aufträge erteilen, die im Rahmen des Durchführungsvertrages festgelegt werden.

Aus Kreisen der Botschaft sowie den vor Ort tätigen GTZ-Vertretern wurde jedoch eine gewisse Skepsis geäußert, ob das MoF seine Aufgaben als politischer Träger gewissenhaft wahrnehmen wird. Einerseits wird dem MoF unterstellt, mehr an Budgethilfe und finanzieller als an technischer Zusammenarbeit interessiert zu sein. Zweitens – und dem Argument verschließt sich die Mission nicht – gibt es die Befürchtung, dass sich das fehlende Fachwissen negativ auf Diskussions- und Entscheidungsprozesse auswirken kann. Weiterhin wird befürchtet, dass das MoF aufgrund des fehlenden fachlichen Bezugs auch projektferne Aufgaben auf das Vorhaben abwälzen könnte.


Water and Energy Commission Secretariat (WECS)

Die Water and Energy Commission (WEC) wurde 1975 mit dem Ziel gegründet, die Entwicklung der Energie- und Wasserressourcen in Nepal in integraler Form voranzutreiben. Sechs Jahre später wurde ein permanentes Sekretariat (WECS) eingerichtet, welches die Aufgabe hat, die Wasser- und Energiestrategie und -politik des Landes zu formulieren und Planungsprozesse im Wasser- und Energiesektor durchzuführen. WECS ist organisatorisch dem Ministry of Water Ressources (MoWR) angegliedert. Die Kommission besteht aus Staatssekretären nahezu aller Ministerien sowie Vertretern der Planning Commission, der Federation of Nepalese Chamber of Commerce (FNCCI), der Nepal Engineering Association, einer technischen Universität sowie zwei Experten aus Nichtregierungs-organisationen. Vorsitzender ist der Minister des MoWR.

WECS hat folgende Mandate:

• Formulierung von Politiken und Strategien in den Sektoren Wasser und Energie • Vorbereitung von Gesetzesvorlagen in diesen Sektoren • Koordination des Politikdialogs in diesen Sektoren • Identifizierung von Energieprojekten • Analyse des Portfolios an bi- und multilateralen Entwicklungsprojekten in den Sektoren Energie und Wasser • Energieplanung und Erstellung von Energiebedarfsstudien

WECS hatte sich in den letzten Jahren auf den Wassersektor konzentriert. Nach Abschluss der Arbeiten zum ‚Water Resources Strategy of Nepal‘ erarbeitet WECS nun mit Unterstützung lokaler Consultants eine nationale Energiestrategie bis zum Jahre 2030, die bis Ende 2009 verabschiedet sein soll. In der zweiten Jahreshälfte will WECS auch mit der Erarbeitung einer Energiepolitik beginnen. Weiterhin hat WECS mit der Erstellung von Guidelines für Auditoren im Bereich „Energieeffizienz“ begonnen, erstellt Machbarkeits-studien für Strom-Übertragungsleitungen und Wasserkraftwerke. Alle zwei Jahre veröffentlich WECS den umfangreichen „Energy Synopsis Report“, in dem energierelevante Zahlen und Fakten dargestellt sind. Aufgrund der hohen Priorität des Themas DSM will WECS dieses Thema ebenfalls in Kürze in sein Arbeitsprogramm aufnehmen. Es ist geplant, innerhalb von WECS ein “DSM-Center“ zu etablieren.

WECS wird von einem Leiter im Range eines Staatssekretärs geführt und ist in vier Abteilungen gegliedert. Der Abteilung „Energie“ sind insgesamt 8 technische Stellen zugeordnet, von denen jedoch 4 Stellen – nach Organigramm - nicht besetzt sind. Nach eigenen Angaben hat die Abteilung derzeit insgesamt 10 Mitarbeiter.

In den Gesprächen fiel – im Gegensatz zu anderen staatlichen Stellen – der offene und partizipative Kommunikationsstil zwischen der Leitung und Mitarbeitern positiv auf.

Für WECS als politischen Partner spricht vor allem sein Mandat für die Entwicklung von Energiestrategie und -politik sowie die breit und hochrangig besetzte Kommission, die als Steuerungsgremium in alle wichtigen Entscheidungen einbezogen werden muss. Damit wird ein guter Informationsfluss zwischen den wichtigsten politischen und den im WECS vertretenen Verbänden der Zivilgesellschaft sichergestellt. Formal besteht auch die Möglichkeit, die Kommission um weitere Akteure zu erweitern, falls dies sinnvoll erscheint. Die Kommission ist auch „Eingangstor“ für alle Änderungswünsche und sonstigen Vorschläge zu gesetzlichen Vorgaben im Energiebereich. Für das Vorhaben ergibt sich dadurch ein direkter Zugang zu allen politischen Entscheidungsträgern. Über WECS gelangt das Vorhaben auf direktem Wege auch zu wichtigen energierelevanten Nepal betreffenden Informationen.

Nachteilig wird die derzeit geringe Personaldecke gesehen. Auch hat WECS keine Erfahrung in der Durchführung von Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit. WECS hat sich aber bereit erklärt, die Durchführung einzelner Komponenten an dafür geeignete Institutionen zu übertragen. Auch ist nicht ganz auszuschließen, dass das MoWR seinen Einfluss in der Kommission ausnutzt, um einzelne Entscheidungen zu beeinflussen.

Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die Mission WECS als politischen Partner für die erste Phase des Vorhabens vorgeschlagen. Im Rahmen des Abschlussworkshops wurde dem Vorschlag nach eingehenden Diskussionen von allen Beteiligten zugestimmt.

Alternative Energy Promotion Center (AEPC)

Das Alternative Energy Promotion Center (AEPC) hat die Aufgabe, die Entwicklung und den Einsatz erneuerbarer Energien und alternativer Energietechnologien in Nepal zu fördern. Die 1996 gegründete Institution hat einen autonomen Status und ist formal dem Ministry of Environment, Science and Technology (MoEST) angegliedert. Oberstes Gremium ist ein aus sieben Regierungsvertretern und zwei Vertretern der Privatwirtschaft zusammengesetzter Rat, dem der jeweilige Minister des MoEST vorsitzt. Die operativen Geschäfte leitet ein Geschäftsführer. AEPC hat sich mit seinen Aktivitäten bisher überwiegend auf den ländlichen Raum konzentriert. Es betreibt dazu sogenannte „District Energy and Environment Units“ in derzeit 32 Distrikten Nepals. Das Mandat, auch für Fragen der Energieeffizienz zuständig zu sein, wurde erst vor wenigen Monaten per Kabinettsbeschluss auf AEPC übertragen. Dies geschah auf Drängen des vorherigen Executive Directors Govind Pokharel, der sowohl in der Fachwelt als auch in der internationalen Gebergemeinschaft ein hohes Ansehen genießt und dessen Ablösung durch die neue nepalesische Regierung in der Gebergemeinschaft mit Unverständnis aufgenommen wurde.

AEPC erhält eine Grundlagenfinanzierung durch die nepalesische Regierung, finanziert sich aber ansonsten weitgehend aus Projekten der internationalen Kooperation. Das vermutlich bedeutendste Vorhaben ist die Umsetzung des vor allem von Dänemark und Norwegen finanzierten Energy Sector Assistance Programme (ESAP), mit dessen Hilfe insbesondere die ländliche Energieversorgung (Solar Home Systems, Kleinwasserkraftanlagen, Biogas-anlagen, effiziente Herde) verbessert werden soll. AEPC verwaltet im Rahmen von ESAP auch den Rural Energy Fund, der die Teilfinanzierung von Investitionen in ländliche Elektrifizierungsmaßnahmen ermöglicht. Auch die KfW wird sich mit einem finanziellen Beitrag zur Förderung von SHS an ESAP beteiligen.

Eine weitere Einnahmequelle ist die „Renewable Energy Test Station“, in der energie-relevante Importgüter im Hinblick auf die Einhaltung vorgegebener Standards oder selbstdeklarierter Leistungsmerkmale getestet werden.

Im Bereich Energieeffizienz hat AEPC bisher keine Maßnahmen durchgeführt. Ein fester Mitarbeiter von AEPC befindet sich derzeit in Norwegen, um an einer mehrmonatigen Schulungsmaßnahme zu EE teilzunehmen.

Zum Zeitpunkt des Besuchs der Mission war der neue Exekutivdirektor, Dr. Chaulagain, erst wenige Tage im Amt und hatte noch keinen umfassenden Überblick über die Aktivitäten seiner Institution. Er betont, dass AEPC seinen Fokus auf Haushalte und Industriebetriebe in ländlichen, nicht netzangebundenen Gebieten sieht. Hier beabsichtigt AEPC, in naher Zukunft eine an Haushalte und kleine und mittlere Betriebe gerichtete Kampagne für Energieeffizienz durchzuführen. Für den städtischen Bereich sieht der eher die NEA als zuständige Institution.

Unterstützungsbedarf für AEPC sieht er vor allem im Bereich effiziente Kochherde (Effizienzverbesserung), EE-Sensibilisierungsprogramme für Haushalte, EE in Gebäuden, Beleuchtung und Warmwasseraufbereitung.

Nepal Electricity Authority (NEA) Der staatliche Energieversorger NEA wurde 1985 gegründet. Seine Aufgabe ist die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von elektrischem Strom sowie der Ausbau und Betrieb des Stromnetzes. NEA ist weiterhin mitverantwortlich für die Erstellung der Energieplanung sowie für die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten im Bereich Energieerzeugung, Übertragung und Verteilung.

Die NEA hat jedoch keine Tarifautonomie, sondern hängt von den Entscheidungen der „Electricity Tariff Fixation Commission“ (EFTC) ab. Die Einnahmen durch Stromtarife sind nicht kostendeckend, die letzte Tarifanpassung wurde 2001 genehmigt; nach eigenen Angaben betrug die Gesamtverschuldung der NEA am Endes das Bilanzjahres 2007/2008 7,1 Mrd. NRs (ca. 700 Mio. EUR).

Die NEA ist organisatorisch dem MoWR angegliedert. Der NEA steht ein Board of Directors vor, dessen Chairman der Minister des MoWR ist. Weitere Mitglieder sind der Staatssekretär des Finanzministeriums, der Managing Director der NEA, zwei Vertreter aus dem Bereich Industrie/Banken/Handel und Verbraucherschutz sowie zwei Energieexperten.

Aufgrund der täglichen Stromausfälle steht die NEA in der öffentlichen Kritik. Durch Importe versucht die NEA, die Lücke zwischen Stromnachfrage und -angebot zu reduzieren. Mit Indien wurde ein Vertrag über die Bereitstellung von 150 MW geschlossen. Allerdings kann diese Leistung aufgrund von technischen Problemen bei der Übertragung gegenwärtig nicht abgerufen werden.

Gemeinsam mit der Weltbank führt NEA derzeit Studien durch, inwieweit durch ein DSM-Programm Lastspitzen abgesenkt und der Energieverbrauch insgesamt reduziert werden kann. Die Studie soll bis Oktober 2009 vorliegen. NEA plant seit Monaten die Durchführung eines CFL-Pilotprogramms. Die Details der Umsetzung des Programms sind noch nicht geklärt, jedoch findet derzeit eine Ausschreibung hinsichtlich des Einkaufs der CFL statt.

Bisher ist DSM von NEA praktisch nicht als Steuerungsinstrument der Verbrauchsseite genutzt worden. Mit zunehmendem Druck durch die Versorgungskrise entwickelt NEA ein zunehmendes Interesse, eine eigene ‚DSM-Abteilung‘ einzurichten (vgl. Anlage 8.1.c Besprechungsbericht mit NEA vom 4.3.2009)

Commercial Service Providers

Non Governmental Service Providers for Rural Areas in the Field of Energy

Micro Finance Institutions

Policy Framework, Laws and Regulations

Poverty Reduction Strategy

Die Entwicklungspolitik der nepalesischen Regierung wurde bisher in Fünfjahresplänen festgeschrieben. Der letzte Plan 2002/03 – 2006/07, der gleichzeitig ein PRSP war, nannte folgende Hauptziele: Armutsbekämpfung als übergeordnetes Ziel, Wirtschaftswachstum, Verbesserung der sozialen Indikatoren, marktwirtschaftliche Ordnungspolitik, sowie good governance als grundlegende Orientierung. Die Realisierung dieser in ihrer Ausrichtung grundsätzlich richtigen Entwicklungspläne litt allerdings an Durchführungsschwächen, finanziellen Engpässen und im Detail zu ambitionierten Zielen.

Ganz wesentliches Hemmnis bei der Umsetzung der Entwicklungsstrategie war und ist die Tatsache, dass die politische Lage wie auch die Sicherheitssituation noch immer fragil ist.

Energy Policy

Bis dato gibt es keine ‚Nationale Energiestrategie‘ für Nepal. Die energiepolitischen Zielsetzungen werden durch jeweils gültige 5-Jahrespläne festgelegt und fortgeschrieben.

Sowohl der 10. Fünf-Jahresplan (2002/03 – 2006/07) als auch der aktuellen 3-Jahres-Interimsplan (2007/2008 – 2009/2010) befassen sich ausschließlich mit dem Elektrizitätssektor. Die Zielsetzungen des letzten und des aktuellen Plans sind:

  • Bau neuer Wasserkraftwerke
  • Erweiterung des nationalen Netzes und des Verteilungsnetzes und dadurch
  • Erschließung nicht versorgter Gebiete mit Elektrizität

Die Realisierung dieser Ziele ist aber weit hinter den Planungen zurück geblieben.

Entwicklungsbudgets werden ausschließlich dem Ausbau des Elektrizitätssektors zuge-ordnet. Ziele zur nachhaltigen Nutzung der Energie aus Biomasse (als wichtigstem Primär-energieträger) oder der effizienten Nutzung kommerzieller Energieträger werden nicht thematisiert. Ebenso wenig werden Möglichkeiten in Erwägung gezogen, die Verbraucher-seite als Adressat einer Energiepolitik zu begreifen.

Die Tarife und Preise für Strom und Erdölprodukte werden politisch bestimmt. Sie sind nicht kostendeckend oder orientieren sich an der unteren Grenze der Beschaffungskosten.

So wurden der ‚Nepal Electricity Authority‘ (NEA) seit 2001 Tariferhöhungen verwehrt; der Stromverkauf ist defizitär und muss durch den Staatshaushalt ausgeglichen werden. Das Tarif- und Preisregime als wichtigstes sektorpolitisches Steuerungsinstrument zur effizienten Energienutzung setzt in Nepal keine Anreize für eine sparsame und effiziente Nutzung von Energieressourcen.

Seit 2008 arbeitet das ‚Water and Energy Commission Secretariat‘ (WECS) an einer ‚Nationalen Energiestrategie‘, zu der derzeit ein breiter Konsultationsprozess durchgeführt wird. Nach Aussagen von WECS soll im Juli 2009 der Entwurf fertig gestellt sein. Das durch die Regierung dafür bereitgestellte Budget beträgt ca. 150.000 EUR. Weiterhin soll nach Aussagen von WECS im Anschluss an die Verabschiedung der ‚Nationalen Energiestrategie‘ die Formulierung einer ‚Nationalen Energiepolitik‘ erfolgen.

Der 10. Fünf-Jahresplan (2002/03 – 2006/07) zielte stark auf Armutsminderung ab. Die für den Energiesektor abgeleiteten Entwicklungsziele beschränkten sich auf den Elektrizitäts-sektor und sahen sowohl die Ausweitung der Stromnetze in den ländlichen Raum vor als auch den Ausbau der Wasserkraftkapazität. Eine Gegenüberstellung quantitativer Schlüsselziele mit den realisierten Ergebnissen ist ernüchternd:


Maßnahme

Zielgröße

realisiert<

Quote

Ausbau der Wasserkraftwerke

315 MW

40 MW

13 %

Erweiterung der Hochspannungsleitungen

420 km

47 km

11 %

Erweiterung der Verteilungsleitungen

8672 km

2100 km

24 %

Die in Kap 3.1 erwähnte Diskrepanz zwischen Entwicklungsplanung und -realisierung des 10. Fünf-Jahresplans trifft also auch für die gesteckten Ausbauziele des Elektrizitätssektors zu. Die angestrebten Reformziele im Elektrizitätssektor wurden ebenfalls praktisch nicht realisiert.

Auch im aktuellen Drei-Jahres-Interimsplan (2007/2008 – 2009/2010) werden die Ausbauziele voraussichtlich nicht erreicht werden können.

Neben dem Ausbau der Stromerzeugungskapazität sahen und sehen die Entwicklungs-planungen sowohl eine breitere Versorgung der ländlichen Gebiete mit Elektrizität vor, als auch eine Steigerung des pro-Kopf-Verbrauchs an Strom. Allein im aktuellen Drei-Jahres-Interimsplan wird eine Steigerung des jährlichen Stromverbrauchs pro-Kopf von 76 kWh auf 100 kWh als Zielmarke angegeben .

Key Problems Hampering Access to Modern Energy Services in Rural Areas

Obstacles for Grid Based Rural Electrification

Obstacles for Off Grid Energy Technologies and Services